Koblenz hat
wohl zu allen Zeiten vorwiegend eine strategische Bedeutung gehabt. Von
der Stelle aus, wo es seine Bollwerke errichtete, konnte dem Rheinthal und
dem quer zu diesem gerichteten Moselthale zugleich Schutz geboten werden.
Auch das etwas oberhalb sich öffnende Nebenthal der Lahn, das die nur
wenig verschobene Fortsetzung des Moselthales bildet, war durch Koblenz
geschützt. Riesige Summen sind auf die Befestigung der meisten der
rings um die Stadt aufsteigenden Höhen verwendet worden, besonders
des Ehrenbreitsteins. HK
Der Bau der sämmtlichen
Festungswerke um Koblenz kostete im Ganzen sieben Millionen Thaler. Es wurden
erbaut:
Die
Festen Alexander von 1819 bis 1821, Konstantin von 1822 bis 1827, Franz von 1818 bis 1820, Mosel-Fleche
von 1819 bis 1820, bubenheimer Fleche von 1819 bis 1820, neuendorfer Fleche
von 1821 bis 1822, der
Stadtumschluß von 1820 bis 1828, das Mainzerthor in specie von 1820
bis 1824, das Leerthor von 1820 bis 1823, die Moselbrücken-Batterie
von 1820 bis 1825, der
obere Ehrenbreitstein von 1815 bis 1833, der Helfenstein von 1820 bis 1821,
der untere Ehrenbreitstein von 1815 bis 1821,
die pfaffendorfer Höhe 1825, der Klausenberg 1832, der montalembertsche
Thurm von 1825 bis 1826, das Nellköpfchen von 1826 bis 1828, der Pleitenberg
von 1827 bis 1829. HMM
Der Preußenadler
auf Ehrenbreitstein |
Ausgedehnte neue Befestigungsanlagen.
Mit dem Neujahrstag des Jahres 1814, als
russische und preußische Truppen den Rhein bei Ehrenbreitstein überquerten,
begann ein neuer Abschnitt der Koblenzer Garnisonsgeschichte. Die provisorische
Verwaltung der Rheinlande lag schon seit Mitte 1814 in preußischen
Händen. Die offizielle Besitznahme erfolgte zwar erst im April 1815,
aber bereits 1814 hatte die Planung zur Neubefestigung von Koblenz und des
Ehrenbreitsteins begonnen. Es liegt ein Antrag des russischen Obersten und
späteren preußischen Generals von Aster vom 21.Juli 1814 vor,
der bereits die Grundkonzeption des in den folgenden Jahren realisierten
Festungsbaues enthielt. Eine königliche Kabinettsordre vom 11. März
1815 bestimmte schließlich endgültig, "daß
Koblenz befestigt und der Ehrenbreitstein wiederhergestellt"
werden sollten.
Generalinspekteur von Rauch erließ die allgemeinen Vorschriften
über den Bau, von Aster hatte die oberste Bauleitung, und dem Ingenieuroffizier
(später General) von Huene wurde die örtliche
Bauleitung übertragen. Der Wiederausbruch des Krieges im Sommer 1815
unterbrach die Arbeiten nur kurz; sie wurden 1816 wieder aufgenommen und
im wesentlichen 1832 abgeschlossen. HB
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