Die Festung Koblenz

 
Lageplan von 1740, Zeichnung von M.P. Baronyai, Wambolz


 Fort Konstantin  Feste Franz Festung Ehrenbreitstein


Koblenz hat wohl zu allen Zeiten vorwiegend eine strategische Bedeutung gehabt. Von der Stelle aus, wo es seine Bollwerke errichtete, konnte dem Rheinthal und dem quer zu diesem gerichteten Moselthale zugleich Schutz geboten werden. Auch das etwas oberhalb sich öffnende Nebenthal der Lahn, das die nur wenig verschobene Fortsetzung des Moselthales bildet, war durch Koblenz geschützt. Riesige Summen sind auf die Befestigung der meisten der rings um die Stadt aufsteigenden Höhen verwendet worden, besonders des Ehrenbreitsteins. HK



Der Bau der sämmtlichen Festungswerke um Koblenz kostete im Ganzen sieben Millionen Thaler. Es wurden erbaut:

Die Festen Alexander von 1819 bis 1821, Konstantin von 1822 bis 1827,
Franz von 1818 bis 1820, Mosel-Fleche von 1819 bis 1820, bubenheimer Fleche von 1819 bis 1820, neuendorfer Fleche von 1821 bis 1822,
der Stadtumschluß von 1820 bis 1828, das Mainzerthor in specie von 1820 bis 1824, das Leerthor von 1820 bis 1823, die Moselbrücken-Batterie von 1820 bis 1825,
der obere Ehrenbreitstein von 1815 bis 1833, der Helfenstein von 1820 bis 1821, der untere Ehrenbreitstein von 1815 bis 1821,
die pfaffendorfer Höhe 1825, der Klausenberg 1832, der montalembertsche Thurm von 1825 bis 1826, das Nellköpfchen von 1826 bis 1828, der Pleitenberg von 1827 bis 1829.

HMM

 
Der Preußenadler auf Ehrenbreitstein


Ausgedehnte neue Befestigungsanlagen.

Mit dem Neujahrstag des Jahres 1814, als russische und preußische Truppen den Rhein bei Ehrenbreitstein überquerten, begann ein neuer Abschnitt der Koblenzer Garnisonsgeschichte. Die provisorische Verwaltung der Rheinlande lag schon seit Mitte 1814 in preußischen Händen. Die offizielle Besitznahme erfolgte zwar erst im April 1815, aber bereits 1814 hatte die Planung zur Neubefestigung von Koblenz und des Ehrenbreitsteins begonnen. Es liegt ein Antrag des russischen Obersten und späteren preußischen Generals von Aster vom 21.Juli 1814 vor, der bereits die Grundkonzeption des in den folgenden Jahren realisierten Festungsbaues enthielt. Eine königliche Kabinettsordre vom 11. März 1815 bestimmte schließlich endgültig, "daß Koblenz befestigt und der Ehrenbreitstein wiederhergestellt" werden sollten.

Generalinspekteur von Rauch erließ die allgemeinen Vorschriften über den Bau, von Aster hatte die oberste Bauleitung, und dem Ingenieuroffizier (später General) von Huene wurde die örtliche Bauleitung übertragen. Der Wiederausbruch des Krieges im Sommer 1815 unterbrach die Arbeiten nur kurz; sie wurden 1816 wieder aufgenommen und im wesentlichen 1832 abgeschlossen.
HB