Korrespondirend mit dem Asterstein
bildet der nördlich gelegene Ehrenbreitstein die Befestigung des rechten
Rheinufers. | |||
Von dieser Hochfläche aus hat man eine der schönsten Aussichten des Rheines. Sie beherrscht das herrliche Rheinthal von Stolzenfels bis Andernach, reicht bis an die vulkanischen Bergkegel des Maifeldes und der Eifel und läßt die grünen Fluthen des Rheines, die Mündung der Mosel und zwischen beiden Flüssen das prächtige Koblenz bewundern. CR
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Geradeaus verfolgen wir die Mosel, wie sie sich aus den Bergen windet und sich dann säumen läßt von der lachenden Ebene. Kurz vor ihrer Mündung spiegeln sich Häuserreihen in ihren Fluten, links und rechts, und zwei Brücken spannen sich über den breiten Fluß. HeK | |||
Noch majestätischer zieht dort von
links, vom Süden her, der Rhein heran, und bis in größere
Nähe reichen die Berge, die ihn begleiten. Reicher sind auch seine
Ufer geschmückt, mit Häuserreihen rechts und links, mit Gartenanlagen,
mit dem langen Bau des Schlosses und ganz im Vordergrunde mit den stolzen
Regierungsgebäuden, mit der stattlichen Reihe großartiger Gasthöfe
und mit der alten Castorkirche, und reicher ist ferner das Leben und Treiben,
das sich auf dem Strome, der von drei Brücken, zwei Eisenbahnbrücken
und einer Schiffsbrücke, überspannt ist, abspielt. | |||
Nun schweift der Blick über das Häusermeer
der Stadt Coblenz hin. In dem großen Dreieck zwischen den beiden Strömen
breitet es sich aus. Im Hintergrunde ist die Stadt von Berghöhen umgeben.
Dicht drängen sich die Häusermassen zusammen, aber schöngeformte
Kirchtürme gliedern das Bild und drücken ihm einen eigenartigen
Stempel auf. HeK | |||
Und dann richten wir den Blick auf die weite
Niederung, die sich nordwärts von der Mosel, zwischen dieser und dem
Rheine, ausbreitet. Ueber einen bunt gezeichneten Felderteppich, den zahlreiche
Obstbäume hier und da in einen Garten verwandeln, schweift das Auge
hin zu fernen Höhen, die die Niederung im Nordwesten begrenzen.
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sind Nachrichten nicht mehr aufzufinden, doch darf
als sicher angenommen werden, daß dies in die Römerzeit fällt,
da nicht anzunehmen, daß ein für die Vertheidigung ihres Confluentes
so wichtiger Punkt von denselben übersehen werden sollte. CR Daß unter den Römern eine Warte auf der Höhe des Ehrenbreitstein gestanden, wurde bei Abtragung der Trümmer des sogenannten Zäsarthurms außer Zweifel gestellt. Seine Grundmauer bestand, auf eine Höhe von mehr als 20 Fuß, aus Guß- oder Kastenwerk und enthielt Bruchstücke römischer Grabsteine. Schon im frühen Mittelalter scheint eine Burg auf dieser Höhe gestanden zu haben, zu welcher jener Thurm gehörte. HMM Die Burg Ehrenbreitstein, von der in früheren Zeiten fast allein die Rede ist, bald Irminstein, bald Herbilstein, auch Herembertstein (Castrum S. Ehremberti) genannt, soll schon im Jahre 633, also in den unvordenklichsten Zeiten der Frankenherrschaft von Dagobert, der Trier'schen Kirche zu einem Geschenk gewidmet worden sein. Urkundlich erwiesen ist jedoch erst, daß Heinrich II. dieses Besitzthum mit anderen Rechten 1018 den Fürsten der Trier'schen Kirche zu ewigen Zeiten bestätigte. Im Jahre 1019 kommt ein Erembernho de castro Erembrecht-Stein vor, von welchem wohl der Name der Burg herrühren dürfte. Nach der Besitzergreifung der Burg durch das Erzstift Trier wird dieselbe nun von den Erzbischöfen bez. Kurfürsten fortdauernd vergrößert. So ließ Hillin von 1152-1169 die Gebäude herstellen und eine Cisterne anlegen und Johann von Baden von 1481 bis 1484 den Brunnen graben. Nach einem Entwurf des Jülich'schen Baumeisters Maximilian von Pasqualin wurden zwei Bastionen und mehrere Außenwerke angelegt und hierdurch trat vom Jahre 1564 an die Burg Ehrenbreitstein in die Reihe der Festungen. Im dreißigjährigen Kriege erhielt dieselbe nun eine solche Bedeutung, daß der jedesmalige Kommandant außer seinem Landesherrn auch noch dem Kaiser und Reich einen Eid der Treue zu leisten hatte. Zweimal nur ist Ehrenbreitstein in fremden Händen gewesen: das erstemal 1632 in Folge Verraths des Kurfürsten Philipp Christoph von Sötern, das zweitemal am 27. Januar 1799 durch Hungersnoth veranlaßt. Nach dem luneviller Frieden wurden sämmtliche Werke geschleift, durch den zweiten pariser Frieden aber Frankreich zu einer Zahlung von 15 Millionen Francs behufs Wiederherstellung der Werke gezwungen. Diese Wiederherstellung kostete jedoch acht Millionen Thaler. CR | |||
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PS: "Vogel
Greif heis ich, meinem gnädigen hern von trier dinn ich, GH | |||
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PPS: "Der
Greiff heiß ich. Simon goß mich. Ihre Kugeln wogen 188 Pfund, und zum Abschuß
waren 94 Pfund Pulver nötig. |