Im Jahre 1897 fand die Enthüllung des Denkmals statt, durch dessen Errichtung an dieser bevorzugten Stelle zugleich ein neuer schöner Standpunkt zur Betrachtung des herrlichen Landschaftsbildes von Koblenz gewonnen wurde. HK


Das Deutsche Eck erfuhr eine neue, dem damaligen Zeitgeist entsprechende Popularisierung durch die Errichtung eines imposanten Denkmals für Kaiser Wilhelm I.
Schon wenige Wochen nach dem Tode des ersten preußischdeutschen Kaisers kam in Koblenz und auch bei der Provinzialverwaltung der Gedanke auf, in der Stadt, wo "der verewigte Fürst lange residiert, in welcher er den Plan zur Heeresreorganisation ersonnen und vorbereitet, in der er also den Grundstein zur deutschen Einheit gelegt und die unbezwingliche Wehr gegen den äußeren Feind geschliffen hat", ein Denkmal zu errichten.



Dieses sollte zuerst vor dem Schloß aufgestellt werden. Dann aber meldeten sich starke Kräfte zu Wort, welche eine Höhe am Rhein oder eine Insel möglichst im Raume des Siebengebirges bevorzugten. Schließlich blieb nichts anderes übrig, als die Frage dem jungen Kaiser, Wilhelm II., vorzulegen, der sich im März 1891 für den Zusammenfluß von Rhein und Mosel als Platz des Denkmals entschied.

Nachdem der Betrag von einer Million Mark zur Verfügung gestellt worden war, wurde das Denkmal nach den Entwürfen des Berliner Bildhauers Professor Hundrieser und des Berliner Architekten Professor Bruno Schmitz im Laufe von fünf Jahren fertiggestellt.
Es bestand bei einer Gesamthöhe von 37 Metern aus dem heute noch stehenden breiten halbkreisförmigen Denkmalsockel, einer 10 Meter hohen Pfeilerhalle, welche das 14 Meter hohe bronzene Reiterstandbild des Kaisers trug, dem ein Genius zur Seite stand.
An der Vorderfront des Denkmals wurden zwei Verse des Dichters Max von Schenkendorf eingemeißelt: "Nimmer wird das Reich zerstört, wenn ihr einig seid und treu!"
Am 31. August 1897 wurde das Denkmal in Anwesenheit des jungen Kaisers eingeweiht.
HB


Zo de Einweihungsfeierlichkeite am 31. August 1897 hat dä Kaiser selwer engelad on mer koom nur met Platzkaarde hin. Die Platzkaarde wore numeriert. (H. Kraeber)